„Bildung ist ein 

Bürgerrecht“

„Bildung ist ein 

Bürger-

recht“

Interview mit Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin der FDP

Frau Schmitt, der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat in Bezug auf Fridays for Future mal gesagt, Klimaschutz sei „eine Sache für Profis“. Wie stehen Sie zum Engagement junger Menschen, die sich für Klimaschutz einsetzen?

Ich finde es großartig, dass sich junge Menschen für das Thema Umwelt und Klimaschutz engagieren und auch, dass sie sich eine Meinung gebildet haben und für dieses Thema kämpfen. Wir haben im Ziel sehr ähnliche Vorstellungen, im Weg unterscheiden wir uns aber etwas. Grundsätzlich finde ich es aber eine schöne Bewegung.

Was plant ihre Partei, um den Beitrag von Rheinland-Pfalz zum Klimaschutz zu verbessern?

Hier in Rheinland-Pfalz sind wir ein starker Standort der Automobil-Zulieferindustrie aber auch der Nutzfahrzeugindustrie. Deswegen schauen wir sehr genau, welche Energieformen wir auch in Zukunft nutzen und auch zielgerichtet in die Anwendung bringen können. Damit stellen wir uns als Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz hier zukunftsgerichtet auf. Wir haben beispielsweise die Thematik der Wasserstoffproduktion ganz klar im Fokus unseres Handelns gestellt. Im Bereich der Nutzfahrzeugindustrie ist das ein ganz wesentlicher Komplex. Wir schauen, wie wir die Themen fokussiert angehen können und für den Standort einen Nutzen ziehen können.

„Wir brauchen einen klugen Energiemix“

Ihre Partei setzt sich stark für wirtschaftliche Entwicklung ein. Wie passt das mit Ihren Plänen für mehr Klimaschutz zusammen?

Ich glaube, man muss immer aus der Perspektive der Unternehmen sehen. Ist die Energieversorgung planbar und sicher? Ist sie bezahlbar? Das ist aus Sicht der Unternehmen ganz wichtig. Damit meine ich den Handwerksbetrieb, aber auch ein produzierendes Unternehmen oder einen großen Konzern, der weltweit aktiv ist. Das ist auch das Stichwort: Wir konkurrieren mit dem Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz mit anderen Bundesländern, aber auch mit anderen Ländern weltweit. Deswegen ist für uns die Thematik der Planbarkeit, der Versorgungssicherheit und der Bezahlbarkeit von großer Bedeutung. Darauf haben wir einen Blick.

Gibt es spezielle Energiegewinnungsmethoden, die Sie da forcieren würden?

Wir brauchen einen klugen Energiemix. Wir müssen schauen, was wir produzieren können und was auch zielgerichtet und gut verwendet werden kann. Ich sehe noch große Potenziale im Bereich der Photovoltaik. Wir haben gerade bei Immobilien von Industrie und Gewerbe viel Potenzial und auch Flächen, um Photovoltaik zu nutzen. Ich sehe auch eine große Chance im Bereich der Windenergie, wo etablierte Standorte auch akzeptiert sind. Am Ende wird es ein Mix sein, der je nach Bereich auch gut genutzt werden kann.

„Eine Frage noch...“

Welche drei Gegenstände dürfen in Ihrem Büro nicht fehlen?

Das Handy, die Lesebrille und das Papier. Es ist doch immer noch für mich etwas Schönes, einige Gedanken auf dem Papier zu skizzieren.

 

Meine Lieblings-Netflix-Serie ist… Ich habe kein Netflix. (lacht)

 

Wenn die FDP weiter in der Regierung bleibt, dann … werden wir das Land verlässlich gut gestalten und in die Zukunft führen.

 

Wenn die Politik mich nervt, dann … braucht es manchmal einen Perspektivwechsel. Dann müssen die Gedanken sortiert werden, um Themen voranzubringen.

 

Mein Lieblingsplatz in Rheinland-Pfalz ist … Alzey, meine Heimat.

Sie werben in ihrem Wahlprogramm mit „Weltbeste Bildung für alle“. Wie wollen Sie das in Rheinland-Pfalz auch wirklich für alle erreichen?

Es ist wichtig, das Thema Bildung so prominent im Wahlprogramm zu nennen, denn Bildung ist für uns ein Bürgerrecht. Bildung befähigt den Einzelnen, seinen Lebensweg zu gehen und seine Entscheidungen zu treffen. Das geht mit der Berufswahl los und geht durch ein ganzes Leben. Wir haben in der Corona-Pandemie gemerkt, wie wichtig digitale Lehr- und Lernmethoden sind und auch, dass wir hier dringend aufholen müssen. Vieles geht aus meiner Sicht hier noch digitaler und noch hybrider. Wenn wir diese klugen Erkenntnisse, die wir jetzt gewinnen konnten, auch weiter nutzen, können wir Bildung noch stärker machen.

Sehen Sie sich da schon auf einem guten Weg? Sie hatten ja als Regierungspartei in den vergangenen Jahren schon die Möglichkeit, diese Politik zu beeinflussen.

Die Regierungsbeteiligung ist die eine Frage, die andere ist, welche Ressorts man verantwortet. Das Bildungsressort ist nicht in Verantwortung der Freien Demokraten. Man muss auch einmal feststellen, dass im Zuge von Corona vieles plötzlich möglich war. Im Vorfeld hatte man schon lange gerungen und debattiert. Plötzlich hat man den richtigen Schub bekommen und mir ist es einfach ein wichtiges Anliegen, diesen Schub weiterzugeben.

Gerade jetzt hat die Corona-Krise große Digitalisierungslücken in den rheinland-pfälzischen Schulen offenbart. Dabei handelt es sich um ein Thema, das sich die FDP groß auf die Fahnen geschrieben hat. Warum gibt es diese Probleme immer noch?

Das ist eine spannende Frage. Wir haben in den letzten Jahren in Rheinland-Pfalz vieles auf den Weg gebracht, was die technische Ausstattung, den Ausbau von Breitband und Mobilfunk angeht. Ein Land wie Rheinland-Pfalz steht aber auch vor gewissen topografischen Herausforderungen. Man macht mit einem digitalen Infrastrukturausbau nicht innerhalb eines Jahres einen Top-Standort. Es braucht immer das Zusammenspiel von entsprechenden Voraussetzungen, aber auch das Mitwirken von Telekommunikationsanbietern. Das braucht eine gewisse Zeit. Lehrkräfte müssen dazu befähigt werden, diese digitalen Lehr- und Lernmethoden anzuwenden. Wichtig ist auch, dass ein Bundesland es allein nicht schafft. Man muss hier auch im Zusammenwirken mit dem Bund entsprechende Mittel dafür zur Verfügung stellen.

„Es kommt nicht allein auf die Beschaffung von Endgeräten an“

Bis September dieses Jahres wurden noch sehr wenige Gelder aus dem Digitalpakt in den Ländern abgerufen. Woran hängt es, wie soll es in den Schulen in Sachen Digitalisierung weitergehen?

Corona hat noch einmal gezeigt, wie wichtig es ist, sich umzustellen und aufzurüsten. Die digitale Ausstattung ist Aufgabe der jeweiligen Schulträger. Das Geld kommt vom Bund und geht über das Land an die Kommunen. Von daher müssen wir hier gemeinsam, Hand in Hand, ansetzen. Wir müssen gemeinsam mit den Kommunen schauen, wie wir die Mittel schneller abrufen können. Für den Digitalpakt muss man ein entsprechendes Konzept vorlegen. Diese Dinge müssen in den Schulen erarbeitet werden, und dann müssen die Anträge gestellt werden. In Rheinland-Pfalz ist es auch zu einer guten Umsetzung gekommen.

Die FDP will laut Wahlprogramm für 2021 „umgehend alle Schulen ans Glasfasernetz“ anschließen und digitales Lernen weiterentwickeln. Dafür müssen die Voraussetzungen stimmen – schnelles Internet, aber auch flächendeckend funktionierende Geräte. Wie wollen Sie das realisieren?

Uns ist dieses Ziel sehr wichtig. Die Schulen sowie die Schülerinnen und Schüler müssen hier gut ausgestattet werden. Da kommt es aber nicht allein auf die Beschaffung von Endgeräten oder den Anschluss ans Glasfasernetz an, sondern auch auf klare Verantwortlichkeiten vor Ort. Man stellt sich immer vor, dass eine Klasse einfach 30 Tablets bekommt. Aber die Programme müssen auch aufgespielt werden und man braucht einen Ansprechpartner, falls etwas nicht klappt. Hier müssen wir schauen, dass das im Alltag noch stärker integriert wird.

Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin für die FDP Rheinland-Pfalz, Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

Insbesondere in den Städten ist Wohnen teuer. Das stellt Menschen, die dort studieren oder zur Arbeit gehen, vor große Herausforderungen. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Wir haben in der Vergangenheit eine Konzentration in Ballungsräumen gesehen, was sich auch entsprechend in den Preisen widerspiegelt. Es gibt einen sanften, aber sichtbaren Trend, dass junge Menschen wieder ein Stück weit aus den Städten rausgehen. Letztendlich ist es immer eine Frage der Wohnqualität und der Rahmenbedingungen. Insgesamt gehen Menschen aus den Städten raus, wenn ländliche Regionen gut angebunden sind. Also wenn ich die Möglichkeit habe, auch gut in die Stadt reinzukommen, eine gute ärztliche Versorgung und eine gute digitale Infrastruktur habe. Aber dafür müssen wir die ländlichen Räume auch entsprechend ausbauen. Auch das hat Corona noch einmal offenkundig gemacht: Menschen sagen, dass die Lebensqualität außerhalb der Städte teilweise noch viel höher und attraktiver ist. Deswegen werden wir eine gewisse Entzerrung beobachten können.

„Alle Verkehrsträger müssen miteinander in Verbindung gebracht werden“

„Alle Verkehrsträger müssen miteinander in Verbindung gebracht werden“

In ihrer Bewerbungsrede warfen Sie den Grünen vor, Verkehrspolitik durch die „großstädtische Brille zu sehen“ und die Entwicklung auf dem Land nicht im Blick zu haben. Die FDP hingegen habe in den vergangenen Jahren viel zum Ausbau und zur Vernetzung der Verkehrswege in Rheinland-Pfalz beigetragen. Wie muss sich die Verkehrspolitik ändern, dass auch Jugendliche auf dem Land nicht abgehängt werden, und warum haben Sie das als Regierungspartei noch nicht angepackt?

Ich bin der Überzeugung, dass wir einen klugen Verkehrsmix brauchen, der sowohl die Städte als auch die ländlichen Räume in den Fokus nimmt. Man hat natürlich unterschiedliche Schwerpunkte, wenn wir uns die Städte anschauen. Da ist natürlich die Straßenbahn oder der Tretroller ein ganz anderes Thema, als wenn man jetzt in die Eifel oder in den Hunsrück rausgeht. Dort haben wir aber mittlerweile auch gute Angebote. Beispielsweise kann man mit dem E-Bike zum Bahnhof fahren und dann mit dem Zug weiter in die Stadt fahren. Es ist wichtig, dass man alle Verkehrsträger gut miteinander in Verbindung bringt. Damit meine ich auch alle Generationen. Wir haben im Rahmen einer Mobilitätsbefragung über die Verkehrssituation an die 10.000 Menschen befragt. Wir haben bewusst ein Jugendforum gebildet, aber auch Senioren einbezogen und uns die verschiedenen Bedürfnisse angeschaut.

Zur Schule zu kommen ist unter Umständen sehr teuer. Und wenn man erst einmal mit der Schule fertig ist und zum Beispiel eine Ausbildung macht, dann geht mitunter ein großer Teil des Lohns auf das Monatsticket drauf, um mit dem ÖPNV zu fahren. Sind die hohen Preise für den ÖPNV noch zeitgemäß?

Man muss schauen, was es kostet und welche Leistungen man dafür hat. Das ist ein sehr komplexes Thema. Wir haben einerseits die Situation, dass immer weniger Menschen den Beruf des Busfahrers und der Busfahrerin erlernen möchten. Das begrenzt uns zusätzlich zum finanziellen Rahmen. In Rheinland-Pfalz fahren wir mit einem bezuschussten Preis einen guten Mittelweg. Wir müssen klar sagen: Wenn wir den ÖPNV kostenfrei gestalten, können wir auf der anderen Seite das Angebot nicht ausweiten. Deswegen ist es hier richtig, diesen Mittelweg zu gehen. Wir haben auch viele Unternehmen und Arbeitgeber, die gerade für ihre Auszubildenden die entsprechenden Tickets bezuschussen und für Studenten auch entsprechende Tarife. Wenn man die Einnahme wegnimmt, dann kann man auf der anderen Seite das Angebot nicht ausweiten. Es ist es gerade im ländlichen Raum wichtig, dass man nicht nur einmal am Tag einen Bus hat, sondern zwei- oder dreimal.

Wäre die Einführung eines 365-Euro Tickets nach hessischem Modell eine Möglichkeit, diesen Mittelweg zu gehen?

Es ist immer eine Frage der finanziellen Möglichkeiten eines jeden Bundeslandes. Deswegen muss man sich das sehr genau anschauen. Und wir haben jetzt gerade in der Corona-Zeit enorme Herausforderungen für die öffentlichen Haushalte. Wir haben wegbrechende Einnahmen, und deswegen glaube ich, dass man sich intensiv mit den finanziellen Spielräumen beschäftigen muss.

„Es gibt jetzt schon die Möglichkeit, vergünstigte Tarife zu nutzen“

Die FDP setzt sich auch beim Thema Verkehr dafür ein, wirtschaftliche Interessen voranzutreiben. Der Eindruck könnte entstehen, soziale Aspekte bleiben dabei auf der Strecke?

Nein, ganz und gar nicht. Mir ist es total wichtig, dass wir beispielsweise junge Menschen, die jetzt eine Ausbildungsvergütung oder den ersten Studentenjob haben, aber auch ältere Menschen nicht von diesen Möglichkeiten abhängen. Man muss natürlich schauen, was die Möglichkeiten der öffentlichen Haushalte sind. Wir haben wahnsinnige Unterstützungen bei den jungen Tarifen, den Azubitickets oder den Studententickets. Auch im Alter hat man schon jetzt Möglichkeiten, vergünstigte Tarife zu nutzen. Unsere Haltung ist, dass jeder am Ende selbst entscheiden sollte, wann und wie er sich bewegt. Man muss hier zukunftsgerichtet überlegen, wir unterstützen zum Beispiel mit den Kommunen sogenannte „Bürgerbusse“. Mehrfach in der Woche gibt es für Senioren die Möglichkeit, diese auf dem Weg zum Arzt, in die Apotheke oder zum Einkaufen zu benutzen.

Sie sagen, die Grünen sehen das Thema Verkehr zu sehr aus städtischer Sicht, die FDP spricht sich für den Ausbau von Autobahnen und Fernstraßen ein. Wie soll in Rheinland-Pfalz der Verkehr der Zukunft aussehen?

Wir brauchen einen klugen Mix und weitere Investitionen in die Straße und in die Brücken. Das ist in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz von elementarer Bedeutung. Man muss zum Beispiel an die vielen Handwerker und mittelständischen Unternehmen denken, die Produktionsgüter zugeliefert bekommen. Auch müssen fertig produzierte Waren abtransportiert werden, und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen die Produktionsstätte erreichen. Wir brauchen aber auch eine Ergänzung durch moderne Bedingungen. Uns sind auch die Radwege wichtig; im Rhein-Main-Gebiet haben wir beispielsweise von Bingen nach Mainz einen Radschnellweg. Dieser wird stark benutzt, auch das Thema E-Bike gewinnt an Bedeutung. Aber es ist natürlich auch der ÖPNV; wir haben das Nahverkehrsgesetz auf den Weg gebracht und da ist auch das Thema, dass man alle Dinge miteinander verknüpft. Am Schluss ist es eine Frage der eigenen Entscheidung und der Situation der Unternehmen. Für Unternehmen ist der individuelle Verkehr auf der Straße wichtig, aber auch Wasserwege wie die Mosel oder der Rhein.

DANIELA SCHMITT

… arbeitet als Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.

 

 … hat vorher eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht und Sparkassenbetriebswirtschaft studiert.

 

… hatte unterschiedliche Jobs in der Finanzbranche.

 

… engagiert sich seit 2006 in der Partei und seit 2013 auch im Bundesvorstand der FDP.

 

… kommt aus Alzey und ist 48 Jahre alt.

 

… steht als stellvertretende Landesvorsitzende direkt hinter Volker Wissing.

 

… geht laut einem Facebook-Post an Neujahr traditionell mit ihrem Mann wandern.

SCHMITT

„Unternehmen müssen zu lange auf Novemberhilfen warten“

Allgegenwärtig bleibt erstmal auch das Thema Corona. Wie zufrieden sind Sie mit den Maßnahmen?

Wir in Rheinland-Pfalz haben über die letzten Wochen und Monaten ein Hilfspaket bestehend aus vielen einzelnen Maßnahmen geschnürt. Wir haben zügig finanzpolitische, arbeitsmarktpolitische sowie wirtschaftspolitische Maßnahmen auf den Weg gebracht. Der Bund hat die sogenannten Novemberhilfen, also Unternehmenszuschüsse, im Januar noch immer nicht vollständig ausgezahlt. Ich bin der Meinung, dass das einfach zu lang ist. Die Unternehmen haben Versicherungsbeiträge oder Leasingraten, die auch gezahlt werden müssen. Hier muss schneller gehandelt werden. Ich erwarte hier, dass man solche Dinge vorbereitet. Jeder Unternehmer hat das den Sommer über gemacht. Sie haben in entsprechende Maßnahmen investiert und kluge Konzepte aufgestellt, beispielsweise in der Gastronomie oder Hotellerie. Hier erwarte ich, dass man sich seitens des Bundes besser vorbereitet und den Betroffenen die Dinge zügiger und schneller zur Verfügung stellt. Gastronomie und Einzelhandel sind vom anhaltenden Lockdown schwer getroffen. Wir haben keine konkrete Unterstützung des Einzelhandels. Man verweist zwar auf die Überbrückungshilfe, diese greift aber nicht, weil die Zugangskriterien so scharf sind, dass der Einzelhandel hier förmlich durchs Raster fällt. Wir müssen schauen, dass wir jetzt gemeinsam durch diese Pandemie kommen und dass wir dann mit aller Kraft die Wirtschaft unterstützen.

Die Mainzer Firma Biontech ist ganz vorne dabei bei der Impfstoffentwicklung. Werden Sie sich gegen Corona impfen lassen?

 

Ja.

Ihr enger Vertrauter Volker Wissing ist zur Bundespartei nach Berlin abgewandert − hätten Sie für Sie persönlich keine Vorteile gesehen, sich vor der Wahl mit mehr Verantwortung ein bisschen besser profilieren zu können?

Ich glaube, es ist entscheidend, mit welchen Zielsetzungen und mit welchen Herangehensweisen man die Menschen überzeugt und nicht mit welchem Titel auf der Visitenkarte. Deswegen möchte ich weiter gute Politik für das Land machen, das kann ich auch als Staatssekretärin hervorragend tun.

Gibt es eine Koalition, die Sie – je nachdem, wie die Wahlergebnisse ausfallen – nicht eingehen würden?

Nein, ich spreche nach dem 14. März mit allen demokratischen Parteien. Wir werden nichts ausschließen.

„Wir brauchen mehr Frauen in Vorbildfunktionen“

Die FDP hat aktuell nur sieben Sitze im Landtag. Was kann die Partei damit überhaupt ausrichten?

Wir haben in Rheinland-Pfalz innerhalb der Ampelkoalition mit sieben Abgeordneten schon eine ganze Menge auf den Weg gebracht. Das Parlament bestimmt mit den Landeshaushalten das Budget, mit dem die Regierung arbeitet, und setzt klare Leitplanken für die Politik in diesem Land. Als Teil der Regierung ist uns Freien Demokraten das auf Augenhöhe mit den Koalitionspartnern hervorragend gelungen.

Der Altersdurchschnitt im rheinland-pfälzischen Landtag liegt momentan bei 50 Jahren. Schaffen es die „Alten“ überhaupt, 

für die „Jungen“ Politik zu machen?

50 ist ja durchaus ein mittleres Alter, ich selbst bin 48. Ich glaube, dass ich ein genauso gutes Gespür für junge Menschen habe wie für Ältere. Das Entscheidende ist, dass man im Dialog mit den Jungen und den Älteren ist. Es braucht manchmal für politische Entscheidungen auch eine gewisse Erfahrung. Es immer wichtig, sich in einem Austausch abzustimmen und weitere Meinungen einzuholen. Deswegen ist mir auch der Dialog sehr wichtig.

Nur 36 von 101 Sitzen im Landtag RLP sind mit Frauen besetzt. Fehlt jungen Frauen die Begeisterung für Politik oder werden sie nicht genug gefördert?

Wir brauchen mehr Frauen in einer gewissen Vorbildfunktion. Die Politik in Rheinland-Pfalz ist schon insgesamt relativ weiblich – im Vergleich beispielsweise zur Wirtschaft. Wir haben natürlich noch einiges zu tun. Aber wir sind schon auf einem guten Weg, und mir ist es immer wichtig, auch junge Menschen und junge Frauen für die Politik zu begeistern. Wir sind momentan in einem Prozess, da spielt auch Corona eine Rolle, Parteiarbeit auf digitale Formate zu verlagern. Da sind Sitzungen oftmals viel stringenter und zielgerichteter. Man kann vieles bewegen, manchmal ist es auch anstrengend, und die Bretter sind dick, durch die man bohren muss. Aber nur so kann man gemeinsam etwas bewegen. Es ist meine Wunschvorstellung, dass wir auch mehr junge Frauen in der Politik haben.

 

Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin für die FDP Rheinland-Pfalz, Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Das Interview führten Maximilian Brock und Francesco Zimmermann

Redaktion: Francesco Zimmermann

Maximilian Brock

Maximilian Brock

Maximilian Brock (25) hat Geschichte und Germanistik in Mainz studiert. Aktuell macht er sein Volontariat bei der VRM, zuvor hat er schon für verschiedene Medien im Rhein-Main-Gebiet gearbeitet. Bei der Jugendpresse Rheinland-Pfalz ist er im Vorstand aktiv und kümmert sich unter anderem um die Organisation des Seminars Medien & Politik.

Francesco Zimmermann

Francesco Zimmermann

Francesco Zimmermann (18) studiert Deutsch-Französische Politikwissenschaften in Freiburg. Neben seinem Engagement im Erweiterten Vorstand der Jugendpresse Rheinland-Pfalz hat er das junge Magazin „Der Jungreporter“ mitgegründet. In der Jugendpresse betreut er vor allem die Schülerzeitungsarbeit.

Beitragsfotos: Maximilian von Lachner

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„wirklich\\wahr“ ist das junge Magazinformat der Jugendpresse Rheinland-Pfalz, dem Verband junger Medienmachender.

 

Die Ausgabe \\wahlen zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2021 ist in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz entstanden.

wirklich\\wahr \\wahlen

Das Magazin zu den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz 2021.

Malu

Dreyer

Christian

Baldauf

Anne

Spiegel

Michael

Frisch

Daniela

Schmitt

Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin für die FDP Rheinland-Pfalz, Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner
David Schwarzendahl, Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl 2021 in Rheinland-Pfalz - Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

David

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Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin für die FDP Rheinland-Pfalz, Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

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David Schwarzendahl, Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl 2021 in Rheinland-Pfalz - Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

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David Schwarzendahl, Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl 2021 in Rheinland-Pfalz - Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

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Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin für die FDP Rheinland-Pfalz, Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

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