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Qual der Wahl? Von wegen!

63 000 junge Menschen geben bei der Landtagswahl im März erstmals ihre Stimme ab. Doch wie mache ich beim Wählen alles richtig? Wir haben den Landeswahlleiter Marcel Hürter um Rat gefragt. Er kümmert sich darum, dass am 14. März alles reibungslos läuft und ist ein echter Profi in Sachen Wahl. Also, Herr Hürter, verraten Sie uns bitte, …

... was steht zur Wahl?

„Am 14. März 2021 wählt Rheinland-Pfalz einen neuen Landtag. Die Wähler können dann über die Verteilung der 101 Abgeordnetensitze im Mainzer Landtag entscheiden. Es treten 12 Parteien und eine Wählervereinigungen mit Landeslisten an, außerdem 389 Bewerberinnen und Bewerber für die Direktmandate in den 52 Wahlkreisen.“

... wer darf wählen?

„Drei Millionen Erwachsene in Rheinland-Pfalz mit deutschem Pass. Für rund 63 000 junge Menschen ist es die erste Teilnahme an einer Wahl überhaupt. Das sind – ganz grob – alle, die zwischen dem 26. Mai 2001 und dem 14. März 2003 geboren sind. Wer erst nach dem 14. März diesen Jahres 18 wird, muss noch ein bisschen warten. Wer vor dem 26. Mai 2001 geboren wurde, durfte schon an den Kommunal- und Europawahlen 2019 teilnehmen.“

Landeswahlleiter Marcel Hürter - Foto: Christiane Pitzen

Marcel Hürter, Landeswahlleiter in Rheinland-Pfalz, 

Foto: Christiane Pitzen

... was ist der erste Schritt, bevor ich wähle?

„Alles fängt mit der Wahlbenachrichtigung an. Die kommt unaufgefordert von der Stadt- oder Gemeindeverwaltung und sollte spätestens bis 21. Februar im Briefkasten sein. Wenn sie nicht da ist: Fragt bei der Verwaltung nach! Es kann sein, dass beim Wählerverzeichnis etwas schiefgegangen ist. Kommt selten vor und ist mit einem einfachen Antrag zu korrigieren. Achtung, Frist: Wer nicht im Wählerverzeichnis steht, muss bis spätestens 26. Februar die Überprüfung des Stimmrechts beantragen. Die Wahlbenachrichtigung ist wichtig und sollte nicht irgendwo verbuddelt werden.“

... wie wähle ich im Wahllokal?

„Der Normalfall ist, dass die Wählerinnen und Wähler in ihr zuständiges Wahllokal gehen. Wo das ist, steht in der Wahlbenachrichtigung. Das Wahllokal ähnelt einem Parcours: Direkt hinter dem Eingang sitzen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Denen gibt man die Wahlbenachrichtigung und zeigt auf Verlangen den Personalausweis vor. Dann gibt’s den Stimmzettel, und es geht weiter zu den Wahlkabinen. Die sind an drei Seiten blickdicht verschlossen, sodass keiner gucken kann, wer wo die Kreuzchen setzt. Nach dem Ankreuzen wird der Stimmzettel gefaltet und zur letzten Station des Parcours gebracht. Hier, am Tisch des Wahlvorstands, vermerken ein Wahlhelfer oder eine Wahlhelferin die Stimmabgabe im Wählerverzeichnis. Wenn das getan ist, kann der Stimmzettel in die Wahlurne geworfen werden. Wegen Corona läuft das natürlich alles nur mit Mund-Nasen-Schutz, Abstand und möglichst auch mit einem eigenen Stift.“

... kann ich nur im Wahllokal abstimmen?

„Wählen geht natürlich auch zu Hause, per Briefwahl. Diese Möglichkeit werden sicherlich in diesem Jahr wegen Corona viele Menschen nutzen. Auch hier ist die Wahlbenachrichtigung wichtig. Einfach die Rückseite ausfüllen, unterschreiben und an die Stadt- oder Gemeindeverwaltung schicken. Die Briefwahlunterlagen werden dann zugesendet. Sie bestehen aus dem Stimmzettel, einem Wahlschein, Umschlägen für beides – und natürlich einer Erklärung, wie das alles zu handhaben ist. Denn das Ganze muss so verpackt werden, dass im Wahlvorstand niemand den unterschriebenen Wahlschein einem Stimmzettel zuzuordnen kann. Denn egal, ob Brief- oder Urnenwahl: Es gilt das Wahlgeheimnis. Wer was ankreuzt geht niemanden etwas an. Apropos Ankreuzen: Jede/r darf zwei Kreuze setzen. Eins für die Wahlkreisstimme, eins für die Landesstimme.“

... was ist die Landesstimme?

„Mit der Landesstimme entscheiden die Wählerinnen und Wähler darüber, wie sich der Landtag zusammensetzt. Die Prozentanteile, die eine Partei oder Wählervereinigung erringt, werden mit einem mathematischen Verfahren in Sitze umgerechnet. Vereinfacht gesagt: Jede Partei oder Wählervereinigung bekommt so viele Sitze, wie es dem Anteil ihrer Landesstimmen entspricht.  Ausnahme: Wer weniger als fünf Prozent der Stimmen erhält, geht leer aus. Das nennt man auch Fünf-Prozent-Hürde. Die soll verhindern, dass viele kleine Gruppierungen zu einer Zersplitterung des Parlaments führen und die Handlungsfähigkeit erschweren, so, wie das beispielsweise in der Weimarer Republik der Fall war.“

... was ist die Wahlkreisstimme?

„Die Wahlkreisstimme entscheidet, welche Bewerberinnen oder Bewerber in den 52 Wahlkreisen direkt gewählt werden, in denen ihr wohnt. Gewählt ist, wer die meisten Stimmen hat. Wer einen Wahlkreis gewinnt, zieht direkt in den Landtag ein. Daher spricht man auch von Direktmandaten. Die übrigen 49 Sitze werden über die so genannten Landeslisten besetzt. Die Reihenfolge auf diesen Listen bestimmen die Parteien und Wählervereinigungen beispielsweise auf Parteitagen. Wichtig zu wissen ist, dass man die Kreuze bei der Landesstimme und der Wahlkreisstimme nicht derselben Partei oder Wählervereinigung geben muss. Man kann also Partei A die Landesstimme geben, aber dem Kandidaten oder der Kandidatin der Partei B die Wahlkreisstimme.“

... was ist die Landesstimme?

„Mit der Landesstimme entscheiden die Wählerinnen und Wähler darüber, wie sich der Landtag zusammensetzt. Die Prozentanteile, die eine Partei oder Wählervereinigung erringt, werden mit einem mathematischen Verfahren in Sitze umgerechnet. Vereinfacht gesagt: Jede Partei oder Wählervereinigung bekommt so viele Sitze, wie es dem Anteil ihrer Landesstimmen entspricht.  Ausnahme: Wer weniger als fünf Prozent der Stimmen erhält, geht leer aus. Das nennt man auch Fünf-Prozent-Hürde. Die soll verhindern, dass viele kleine Gruppierungen zu einer Zersplitterung des Parlaments führen und die Handlungsfähigkeit erschweren, so, wie das beispielsweise in der Weimarer Republik der Fall war.“

... was ist die Wahlkreisstimme?

„Die Wahlkreisstimme entscheidet, welche Bewerberinnen oder Bewerber in den 52 Wahlkreisen direkt gewählt werden, in denen ihr wohnt. Gewählt ist, wer die meisten Stimmen hat. Wer einen Wahlkreis gewinnt, zieht direkt in den Landtag ein. Daher spricht man auch von Direktmandaten. Die übrigen 49 Sitze werden über die so genannten Landeslisten besetzt. Die Reihenfolge auf diesen Listen bestimmen die Parteien und Wählervereinigungen beispielsweise auf Parteitagen. Wichtig zu wissen ist, dass man die Kreuze bei der Landesstimme und der Wahlkreisstimme nicht derselben Partei oder Wählervereinigung geben muss. Man kann also Partei A die Landesstimme geben, aber dem Kandidaten oder der Kandidatin der Partei B die Wahlkreisstimme.“

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Florian Schlecht

Florian Schlecht

Florian Schlecht ist 37 Jahre alt und wohnt in Mainz. Für den „Trierischen Volksfreund“ berichtet er als
Rheinland-Pfalz-Korrespondent über die Landespolitik. Bevor er Journalist wurde, studierte er Politik, Kommunikationswissenschaften und Philosophie im westfälischen Münster.

Beitragsfotos: unsplash.com, Christiane Pitzen

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„wirklich\\wahr“ ist das junge Magazinformat der Jugendpresse Rheinland-Pfalz, dem Verband junger Medienmachender.

 

Die Ausgabe \\wahlen zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2021 ist in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz entstanden.

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Das Magazin zu den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz 2021.

Malu

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Christian

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Frisch

Daniela

Schmitt

Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin für die FDP Rheinland-Pfalz, Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner
David Schwarzendahl, Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl 2021 in Rheinland-Pfalz - Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

David

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Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin für die FDP Rheinland-Pfalz, Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

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David Schwarzendahl, Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl 2021 in Rheinland-Pfalz - Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

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David Schwarzendahl, Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl 2021 in Rheinland-Pfalz - Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

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Daniela Schmitt, Spitzenkandidatin für die FDP Rheinland-Pfalz, Foto: Jugendpresse Rheinland-Pfalz / Maximilian von Lachner

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